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IAA 2019

12.09.2019

Die IAA 2019


Ja, was soll man dazu sagen. Im Vorfeld wird die IAA von der Presse schon als sterbende Messe beschrieben, vereinzelte Hersteller haben sich erst gar nicht angemeldet und dann kommt man als treuer Besucher zum Haupteingang hinein und freut sich auf den gigantischen Auftritt von Mercedes Benz. Weit gefehlt. In der schönen Festhalle, wo vor zwei Jahren noch das Motto „Das Beste oder nichts“ gelebt wurde, findet man nur vereinzelte Exponate, lange Wege und ehe man sich versieht, ist man auch schon wieder am Drehkreuz vom Ausgang. Man hat den Eindruck, die Jungs aus Stuttgart hätten Ihre Ausstellungsfahrzeuge vergessen.
Aber ganz so schlimm ist es dann auch nicht, nein die selbsternannte Premiummarke Nr. 1 in Deutschland, teilt sich die Halle in der bei der letzten IAA smart ausgestellt hatte mit genau dieser kleinen Tochter. Da nicht alle Autos dort hineinpassen, steht ein nicht unerheblicher Teil der Fahrzeuge vor der Türe unter dem Vordach. Wollen wir hoffen, dass das Wetter hält.


Leider nicht genug der kritischen Worte. Auf dem gesamten Messerundgang stößt man immer wieder auf Hinweise die auf eine Art Zurückhaltung der Hersteller zurückzuführen sind. So dreht sich bei Porsche alle um den neunen Taykan. Ein wirklich tolles Auto mit sehr vielen Innovationen aber haben die keine anderen Modelle mehr? Ach da hinten, hinter den Stellwänden und die Treppe rauf da stehen die anderen, nicht sonderlich emotional präsentiert aber gelungen geparkt. Aber die Marke lebt ja nicht von der Emotion ;-)


Da haben es die beiden Geschwistermarken Audi und VW besser hinbekommen. Hier findet man neben den neusten E-Modellen auch Ausblicke in die Zukunft, gewagte und polarisierende Studien und eben auch Emotion, zum Beispiel bei den GTI´s von VW und den S-Modellen von Audi.
BMW macht es dieses Jahr auch eine Nummer kleiner und teilte sich mit MINI und Land-Rover/Jaguar die Halle 11. Star der Halle war mit Sicherheit der neue Land Rover Defender, der seine Premiere feierte. Aber alle drei Hersteller verstanden es Ihre Fahrzeuge ins rechte Licht zu rücken und für Ihre Marken zu begeistern. Auch wenn man den neuen BMW 1er leicht übersehen kann.


Durch die Bank setzten fast alle Hersteller auf die neue E-Mobilität und gaben Aussichten auf das autonome Fahren. Einzig BMW und Ford sind uns aufgefallen, die auch Konzepte zum Wasserstoffantrieb als Alternative zur klassischen E-Mobilität vorstellten. Nicht das die beiden in zwei Jahren die Nase ganz vorne haben.
Unter dem Strich hat sich die Reise nach Frankfurt gelohnt, wir haben viele neue und positive Eindrücke gewonnen. Der Autofan kann hier einen tollen Tag rund ums Auto erleben inkl. vieler Fahraktiven Aktionen. Der fachlich und sachlich orientierte Besucher findet hier viele gute Denkanstöße und Lösungen wie unsere Mobilität in Zukunft aussehen kann und wird.


Schade nur, dass sich kaum ein Hersteller traut eine Lanze für den bis jetzt saubersten Antrieb zu brechen, dem modernen Dieselmotor. Mercedes traut sich, aber leider in einer viel zu kleinen Halle und viel zu versteckt.


Der Besuch der IAA lohnt sich in vielerlei Hinsicht. Auch den Umweltaktivisten, die mit Plakaten vor den Toren stehen und protestieren, sei empfohlen die Messe zu besuchen. Hier bekommt man einen Einblick ins momentan technisch Machbare und einen Ausblick in das was noch alles kommen kann, als Alternative zum Fahrradfahren und zu Fuß gehen.


Unter dem Strich bleibt, die IAA ist nach wie vor eine Reise wert aber es bröckelt und gerade die deutschen Hersteller tun gut daran, beim nächsten Mal, auf Ihrer Heimatmesse, der Welt zu zeigen wer die Nr.1 im Automobilbau ist und auch bleiben möchte.


Hier gibt´s ein paar Impressionen zur IAA 2019: https://youtu.be/hhW3S6MU6EU